Es liegt auf der Hand, dass wir mit geretteten Lebensmitteln wichtige Ressourcen und CO2 sparen, das entlang der Wertschöpfungskette des Produkts ausgestoßen wurde. Wenn es darum geht, um wie viel genau es sich dabei handelt, wird es jedoch kompliziert. Es gibt keine einfache, unkomplizierte Möglichkeit, dies exakt zu berechnen. Wir möchten dennoch einen ersten Versuch starten! Anspruch auf 100% Genauigkeit möchten wir zwar nicht erheben, da wir an vielen Stellen mit Durchschnittswerten arbeiten. Dennoch finden wir, dass wir mit den errechneten Zahlen mehr Transparenz zu den positiven Umweltauswirkungen von geretteten Lebensmitteln schaffen können.
Wie und wo CO2 rund um Lebensmittel entsteht
Eins vorweg: Es wird oft vereinfacht von CO2 -Emissionen gesprochen, obwohl auch alle anderen Treibhausgase enthalten sind. CO2e ist die Abkürzung für CO2-Äquivalente. Es beschreibt alle Treibhausgase und umfasst somit auch Lachgas, Methan und Co. Um eine einheitliche Bezugsgröße zu haben, werden diese Gase oft in CO2e angegeben - so auch unsere Werte.
CO2e entsteht entlang der ganzen Wertschöpfungskette von Lebensmitteln entsteht. Wie groß der individuelle CO2e Fußabdruck eines jeden Lebensmittels ist, hat viele Einflussfaktoren und ist damit ebenfalls schwer zu bestimmen.
Hier ein Überblick über einige Gründe:
- Unterschiedliche Anbaumethoden
- Unterschiede Produktionsprozesse von Verarbeitung, Lagerung oder Kühlung
- Unterschiedliche Transportwege
- Unterschiedliche Zutaten bei verarbeiteten Lebensmitteln
Dabei lässt sich weiterhin auch zwischen direkten und indirekten Emissionen unterscheiden. Mehr Informationen dazu und zur Klimabilanz unserer Ernährung findest Du hier. Bei der Herstellung von Lebensmitteln kommt es also zu einem hohen Einsatz unterschiedlicher Ressourcen. Verschwenden oder entsorgen wir diese Lebensmittel, gehen diese Ressourcen ebenfalls verloren.
Ein Einblick in unsere CO2e Berechnungen
Es gibt viele Studien zu den Auswirkungen von Lebensmittelherstellung sowie -verschwendung. Unsere Berechnung basiert auf dem CO2e-Faktor des Thünen Instituts. Bei SIRPLUS rechnen wir mit einem Durchschnittsgewicht pro Produkt von 0,39 kg. Mit diesem Durchschnittsgewicht und der Anzahl verkaufter Produkte lässt sich ermitteln, wie viele Kilogramm Lebensmittel wir retten. Um herauszufinden, wie viel CO2e durch ein Kilogramm Lebensmittel entstanden ist, nutzen wir einen CO2e-Faktor von 4,48.
Der CO2e-Faktor wurde vom Thünen-Institut berechnet und stellt einen Querschnitt der 12 Produktgruppen dar, mit denen das Institut arbeitet. Der Faktor richtet sich nach dem durchschnittlichen Einkaufskorb der Deutschen, nämlich welche Produktgruppen am meisten konsumiert werden.
Ein Kilo Lebensmittel - exklusiv Getränke - emittiert im Schnitt 4,57 kg CO2e-Äquivalente. Rechnet man den Getränkekonsum dazu, sind es nur noch 1,85 kg CO2e pro ein Kilogramm Lebensmittel. Für unsere Berechnungen wurden die beiden Faktoren anteilig der Getränkeverkäufe gewichtet: 6,82% der Umsätze sind Getränke, somit sieht die Rechnung so aus:
(0,0682*1,85) + (0,9318*4,57) = 4,48 kg CO2e pro kg Lebensmittel.
Wir wissen, dass diese Berechnungen nicht perfekt sind, und möchten dies auch transparent kommunizieren.
- Anzahl verkaufter Produkte: Diese Zahl können wir genau nachvollziehen.
- Durchschnittsgewicht pro Produkt 0,39kg: Natürlich ist jeder Einkauf unterschiedlich und die Zahl muss stetig aktualisiert werden, da sich Sortiment ändert. Auch ein Gewicht pro Warengruppe würde an dieser Stelle Sinn ergeben.
- Durchschnitts-CO2e Faktor 4,48 kg pro kg Lebensmittel: Auch dieser Faktor muss regelmäßig aktualisiert werden, weil sich unser Angebot stetig ändern. Außerdem würde ein Faktor je nach Warengruppe (bzw. im allerbesten Fall auch pro Lebensmittel) ein genaueres Ergebnis liefern. Wir wissen auch, dass einige Produkte bzw. Warengruppen einen höheren CO2e Fußabdruck haben als andere.
Ein Beispiel für unsere Veggie und Bio+Vegan-Boxen: Die Lebensmittel in unserer Boxen wiegen zusammen im Durchschnitt 4,68 kg. Mit unserem CO2e-Faktor von 4,48 entspricht eine Box einer Einsparung von 20,98 kg CO2e. Entsprechend spart ein Abo L mit 12 Boxen circa 252kg CO2e-Emissionen - so viele wie 24 Bäume in einem Jahr speichern.
Die weltweite Lebensmittelverschwendung erzeugt jährlich circa 4,4 Gigatonnen, also 4.400.000.000 CO2-Äquivalente. Mit jedem geretteten Lebensmittel sparst Du wertvolle Ressourcen und schonst damit die Umwelt. Wenn Du neue Studienergebnisse hast, freuen wir uns, wenn Du sie mit uns teilst. Wir werden weiter an unseren Berechnungen feilen, um ein möglichst genaues Ergebnis zu erzielen.