Wasser brauchen wir alle, um zu leben. 70% unseres Körpers besteht daraus. Auch Pflanzen und Tiere benötigen Wasser, weshalb auch in unseren Lebensmitteln viel davon steckt. Warum und wie viel Wasser Lebensmittel verbrauchen erfährst Du in diesem Artikel.
Lebensmittel Wasserverbrauch: Gründe und Ursachen
Jedes Lebensmittel hat seinen individuellen Wasserfußabdruck. Dieser ist vom Produkt, der Anbaumethode und dem Anbaugebiet abhängig. Mit mehr als 70% des gesamten Wasserverbrauchs ist die Landwirtschaft global gesehen einer der wasserintensivsten Sektoren. Das ist unter anderem auf die Notwendigkeit zurückzuführen, dass die Felder bewässert werden müssen.
In regenreichen Regionen kann für die Bewässerung Regenwasser genutzt werden, in trockenen Regionen wird auf Brunnenwasser zurückgegriffen. In Deutschland wird in der Landwirtschaft zu großen Teilen Regenwasser verwendet. Zusätzlich dazu wird Wasser verbraucht, das durch die Produktion der Lebensmittel verschmutzt wird und nur mit großem Aufwand wieder nutzbar gemacht werden kann. Insgesamt lässt sich der Wasserfußabdruck eines jeden Produkts in grünes, blaues und graues Wasser unterteilen.
Grünes Wasser ist Wasser, das aus Niederschlägen im Boden gespeichert ist und den Pflanzen zur Verfügung steht. Blaues Wasser beschreibt Wasser, das zur Bewässerung oder Produktion in der Landwirtschaft oder Industrie verwendet wird. Es stammt aus Oberflächenwasser, genauer gesagt aus Seen, Flüssen und Bächen, aber auch aus den Grundwasserspeichern. Damit greift die Nutzung von blauem Wasser in Ökosysteme ein. Graues Wasser ist einerseits das Wasser, das während der Produktion eines Produkts so stark verunreinigt wird, dass es nicht mehr genutzt werden kann. Andererseits beschreibt der Begriff auch die Menge an Wasser, die nötig wäre, um das verunreinigte Wasser so weit zu verdünnen, dass es wieder genutzt werden kann. Verunreinigungen geschehen in der Lebensmittelproduktion unter anderem durch Düngemittel oder Pflanzenschutz (Quelle: Water Footprint Network).
Wasserfußabdruck von Lebensmitteln: Beispiele
In einem Kilogramm Rindfleisch stecken über den gesamten Kreislauf hinweg 15415 Liter Wasser, was bei einer Badewanne mit 150 Litern 103 Badewannensitzungen entspricht. Bei einem Kilo Schokolade sind es sogar 115 Badewannen, das heißt 17196 Liter Wasser. Einen kleineren Wasserfußabdruck haben da Obst und Gemüse. So werden für ein Kilogramm Bananen 790 Liter Wasser benötigt. Bei einem Kilo Tomaten sind es 214 Liter (ca. 1,5 Badewannen) (Quelle: Water Footprint Network).
Was ist virtuelles Wasser?
Natürlich stecken nicht 214 Liter Wasser direkt in einem Kilo Tomate. Diese 214 Liter Wasser umfassen auch die Menge, die zur Produktion von einem Kilo Tomate aufgewendet wurde. Jedes Produkt, nicht nur Lebensmittel, hat einen Wasserfußabdruck, den wir im Endprodukt nicht mehr sehen können - das sogenannte virtuelle Wasser. Laut Umweltbundesamt verbraucht jede Person in Deutschland jeden Tag 123 Liter direktes Wasser. Das heißt zum trinken, duschen, putzen, waschen & Co. Dazu kommen täglich aber noch 3900 Liter Wasser, das in Produkten und auch Lebensmitteln steckt, die wir nutzen oder verbrauchen (Quelle: Umweltbundesamt).
Der Begriff “virtuelles Wasser” umfasst das oben beschriebene grüne, blaue und graue Wasser. Wenn wir unseren eigenen ökologischen Fußabdruck möglichst klein halten möchten, müssen wir auch das virtuelle Wasser immer mitdenken.
Wasserverbrauch durch Lebensmittelverschwendung
Wenn wir Lebensmittel verschwenden, verschwenden wir nicht nur das Produkt selbst, sondern alle Ressourcen, die aufgewendet wurden, um es herzustellen - und damit eben auch das Wasser! Einer Studie zufolge fließen bis zu 25%, also ein 1/4, des gesamten Frischwasserverbrauchs in Lebensmittel, die wir nicht essen (Quelle: Hall et al., 2009).