SIRPLUS gewinnt Impact Investoren: Tim Schumacher (ecosia) und Matthias Willenbacher (juwi)

SIRPLUS gewinnt Impact Investoren: Tim Schumacher (ecosia) und Matthias Willenbacher (juwi)

Wir haben am 20.09.2019 Geschichte geschrieben! Du liest SIRPLUS gewinnt Impact Investoren: Tim Schumacher (ecosia) und Matthias Willenbacher (juwi) 8 Minuten Weiter Wo, wie und was retten SIRPLUS und die Tafeln?

Warum SIRPLUS mit Impact Investoren noch mehr Lebensmittel retten wird

Wir haben viel reflektiert darüber, was uns bisher von Investoren abgehalten hatte - primär die Sorge, dass es einem Investor vor allem um den Return of Investment, also die maximale Profitmaximierung gehen könnte, anstatt der Mission. Also haben wir beschlossen, Impact Investoren zu suchen, die wie wir dafür brennen, die Welt ein Stück besser zu machen und dafür ihre Mittel wie Geld, Netzwerk, Erfahrung und Ideen für die Gestaltung einer enkeltauglichen Zukunft einsetzen möchten. Wenn wir solche Menschen finden, können wir gemeinsam mit ihnen noch viel mehr bewegen als bisher. 

Da wir SIRPLUS ursprünglich nur durch Darlehen finanziert haben, möchten wir hier ein paar Worte dazu schreiben, warum wir unseren Ansatz geändert haben. 

Wir haben uns jahrelang geldfrei gegen die Lebensmittelverschwendung eingesetzt. Alles begann, als Raphael Fellmer 2009 erfuhr, dass die Hälfte aller Lebensmittel in Europa verschwendet werden - dadurch wurde er zum Mülltaucher. 2010 begann er seinen 5 ½ jährigen Geldstreik, um Bewusstsein für die Lebensmittelverschwendung zu schaffen. Seit 2012, als Raphael die Lebensmittelretter-Bewegung (später foodsharing) gegründet hat, haben er und Martin Schott an der Mission gearbeitet, die Lebensmittelverschwendung zu beenden. Diese Zeit war eine ganz besondere und wir sind unglaublich stolz auf das, was die foodsharing-Bewegung mit mittlerweile über 60.000 Ehrenamtlichen auf die Beine gestellt und an gesellschaftlicher Wirkung erzielt hat. Nach ein paar Jahren hatte sich foodsharing gut etabliert und das Modell, dass freiwillige Menschen kistenweise von Supermärkten, Bäckereien, Restaurants etc. abholen, funktionierte auch in großem Maßstab gut. Wir haben aber ausgerechnet, dass es mindestens 180 Jahre dauern würde bis wir so die Lebensmittelverschwendung in Deutschland um 50% reduziert hätten. So viel Zeit haben wir als Menschheit nicht - wir müssen jetzt handeln und zwar in großen Schritten. 

Geld haben wir lange abgelehnt als Mittel, unsere Visionen und Ziele für eine bessere Welt zu verwirklichen. Durch unsere bisherigen Projekte lernten wir, dass man dadurch früher oder später an Grenzen stößt. Sobald es um die Rettung von größeren Mengen, also im Paletten- und LKW-Bereich geht, lässt sich das ohne Geld bzw. rein ehrenamtlich nicht umsetzen. Es ist aber notwendig, diese großen Mengen zu retten in Anbetracht von gerade mal 8 Jahren, die uns noch bleiben, um die Treibhausgasemissionen global massiv zu reduzieren und das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen. Zum einen ist es notwendig für das Klima, denn 8% aller Treibhausgase weltweit entstehen durch die Lebensmittelverschwendung, und zum anderen ist es ethisch einfach nicht tragbar, dass immer noch über 800 Millionen Menschen an Unterernährung leiden, obwohl wir mit allen verschwendeten Lebensmitteln alle hungernden Menschen viermal ernähren könnten. 

Außerdem finden wir es sehr motivierend, Jobs mit Sinn zu schaffen, in denen Menschen ihrer Berufung nachgehen können, sowie Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, eine Chance zu geben, sich zu integrieren. So haben wir uns entschieden, SIRPLUS als GmbH aufzubauen. Zunächst machten wir damit Fortschritte und konnten uns mit unserem  Crowdfunding, der Unterstützung der Europäischen Union durch einen  Accelerator, sowie Darlehen durchhangeln. Doch es kam immer mehr das Gefühl auf, von der Hand in den Mund zu leben. Geld war immer knapp und wir wurden uns der Verantwortung stärker bewusst, die wir für die fast 100 wunderbaren Menschen tragen, die mittlerweile bei SIRPLUS arbeiten, und dass wir ihnen längerfristige Sicherheit bieten wollen. 

Außerdem haben wir erkannt, dass wir als Menschheit nur noch wenige Jahre haben, um drastische Treibhausgasreduzierungen voranzutreiben. Unser Herz und Kopf sagte uns, dass wir nun alles geben müssen, um die einzigartige Lösung, die SIRPLUS zusammen mit seinen Kunden und Partnern geschaffen hat, maximal umzusetzen. Wie die bayerische Verfassung so schön sagt: “Eigentum verpflichtet” und das gleiche gilt für uns mit unserer Idee. Wir wollen alles geben, um möglichst viele Lebensmittel zu retten, unser Ökosystem zu schützen und allen Menschen die Möglichkeit zu bieten, Teil der Lösung zu werden. Wir wollen Bewusstsein und Wertschätzung für Lebensmittel schaffen und dafür sorgen, dass noch viel mehr Lebensmittel gerettet werden, weshalb wir mehr Läden aufmachen, mehr Boxen verschicken und mehr Pressearbeit machen müssen damit wir einen signifikanten Beitrag leisten können um dieses massive Problem zu lösen. 

Kurz: Um unsere Mission nicht erst in ferner Zukunft zu erfüllen, brauchen wir mehr Geld, denn die Zeit rinnt uns Menschen davon. Aber es ist noch nicht zu spät und wir alle tragen unsere Verantwortung Heute für Morgen zu handeln und alles in unserer Kraft zu tun, um unser Ökosystem, welches uns Leben schenkt, zu schützen. 

Und die Suche war erfolgreich! Unser Angel, der durch Solarpanels sein Geld verdient hat und anonym bleiben möchte, war der erste Mensch, der SIRPLUS jemals Geld geliehen hat, und ist mittlerweile ein Gesellschafter der SIRPLUS GmbH. Er hat uns schon durch viele schwierige Zeiten geholfen, ohne ihn wären wir heute nicht da, wo wir sind! Vielen Dank! 

Herzens-Löwen

Foto: Martin Schott, Tim Schumacher und Raphael Fellmer

Der nächste Impact Investor im Bunde ist  Tim Schumacher, ein Gründer von  Adblock Plus - mit Adblock Plus können sich alle Internetnutzer gegen aufdringliche Werbung und Ähnliches schützen. Außerdem ist er Geldgeber und jahrelanger Unterstützer von  Ecosia, der Ökosuchmaschine, die Bäume pflanzt. Durch Ecosia und seine Benutzer wurden schon über 68 Millionen Bäumen gepflanzt. Außerdem hat Tim auch bei  Zolar investiert, das mit der Vermittlung von Solaranlagen übers Internet die Energiewende vorantreibt.

Foto: Luis Hanemann und Raphael Fellmer

Gemeinsam mit Luis Hanemann, den wir schon von foodsharing Zeiten kennen, wo er von Beginn an ein großer Unterstützer war, fokussiert sich Benjamin auf Startups, die eine positive Wirkung auf unsere Welt haben. Luis Hanemann ist Partner von e.ventures und Ex-CMO von Rocket Internet. Er sagt: “Im Zeichen der Klimakrise braucht es neues Denken. Wir brauchen schnelle, nachhaltige und vielfältige Lösungen, um eine lebenswerte Welt zu erhalten. SIRPLUS verkörpert dieses neue Denken. Ich kenne Raphael und Martin schon seit vielen Jahren aus der foodsharing Bewegung und weiß, dass Ihre Motivation die Richtige ist. Daher sind wir froh, sie auf diesem Weg begleiten zu dürfen.” 

 

Foto: Raphael Fellmer, Ikarus Janzen, Matthias Willenbacher, Philip Liesenfeld und Martin Schott

Matthias Willenbacher ist Energiewende-Pionier der ersten Stunde. Er gründete  juwi, das Windparks und andere Erneuerbare-Energien-Projekte entwickelt, und baute das Unternehmen auf eine Größe von über 1.500 Mitarbeiter*innen auf. Matthias brennt seit fast 30 Jahren für die Energiewende und hat bereits 2013 sein Buch  “Mein unmoralisches Angebot an die Kanzlerin” geschrieben, um die Regierung um Bundeskanzlerin Merkel dazu zu bewegen, schnellstmöglich auf erneuerbare Energien umzusteigen. Bis heute blockiert die Regierung die Energiewende und  Matthias’ Engagement ist ungebrochen. Neben vielen weiteren Engagements ist Matthias heute Geschäftsführer von WiVenture, einem auf die Förderung nachhaltiger Startups fokussierten Venture Capital Geber. Mit seiner Expertise und seinem Geld unterstützt er, neben vielen anderen, das Startup  Sono Motors, das das erste seriengefertigte Elektroauto bauen wird, dessen Batterie sich auch durch die Sonne aufladen lässt, sowie  Tomorrow, die Girokonto-App, die nicht in schädliche, sondern nachhaltige Branchen investiert und Bäume bei der Bezahlung pflanzt. Über die digitale Investment-Plattform  WIWIN ermöglicht Matthias allen Menschen in nachhaltige Geldanlagen zu investieren. Matthias freut sich, an Bord zu sein: “Ich liebe SIRPLUS, weil das Team das Thema Lebensmittelretten groß gemacht hat und sich mit einer enormen Energie und Strahlkraft dafür einsetzt.” 

 

Neben den Impact Investoren die wir jetzt schon an Bord haben, möchten wir auch Kleinanlegern die Möglichkeit geben in SIRPLUS zu investieren. Deswegen starten wir noch im letzten Quartal 2019 mit der Crowdinvesting-Plattform  WiWin eine Crowdinvesting Kampagne, wo Du Dich jetzt schon  voranmelden kannst. Bei WiWin kann jedeR in nachhaltige Projekte (vor allem, aber nicht nur aus dem Bereich Erneuerbare Energien) auch kleine Beträge investieren und so durch Geldanlage seinen bzw. ihren Beitrag leisten. Der Unterschied zum Crowdfunding besteht darin, dass die privaten Geldgeber nicht spenden bzw. als Gegenleistung Produkte oder Ähnliches bekommen, sondern der Betrag plus Zinsen nach einer bestimmten Zeit zurückgezahlt wird. 

Das Geld der Crowdinvesting-Kampagne bei WiWin wird genutzt, um weiteres Impact Kapital für den Start des Franchise-Systems einzuwerben, interne Strukturen wie Logistik und IT zu erweitern, sowie die SIRPLUS Eigenmarke aus geretteten Produkten, die wir dann auch im normalen Einzelhandel verkaufen werden, zu starten!

Wir freuen uns riesig, dass wir jetzt mit echten Impact Investoren mit viel Erfahrung, einem großen Netzwerk und Know-how mit SIRPLUS weiter wachsen können, um noch mehr Lebensmittel zu retten und noch viel mehr Menschen die Möglichkeit geben können, gemeinsam mit uns eine enkeltaugliche Welt zu gestalten.

Dank Dir für Dein Interesse und wir freuen uns auf die Zukunft, hoffentlich auch mit Dir!

Alles Liebe
Dein Raphael und Martin