Mindesthaltbarkeitsdatum vs. Verbrauchsdatum – alles, was du wissen musst
Auf fast allen Lebensmitteln findest du sie: das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) oder das Verbrauchsdatum (VD). Beide Angaben sehen ähnlich aus, bedeuten aber etwas völlig anderes. Wer den Unterschied kennt, kann Lebensmittel sicher genießen, spart Geld – und rettet Ressourcen.
Was ist das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eine Art Qualitätsversprechen des Herstellers. Es sagt aus, wie lange ein Produkt unter optimalen Lagerbedingungen seine typischen Eigenschaften – also Geschmack, Geruch, Farbe, Konsistenz und Nährwert – behält. Es ist jedoch kein Verfallsdatum!
Nach Ablauf des MHD ist ein Lebensmittel nicht automatisch verdorben. Meist bedeutet es nur, dass der Hersteller die volle Qualität nur bis zu diesem Zeitpunkt garantiert. Viele Produkte sind deutlich länger genießbar, wenn sie richtig gelagert werden.
Wie Hersteller das MHD festlegen
Um das Mindesthaltbarkeitsdatum zu bestimmen, testen Hersteller ihre Produkte unter verschiedenen Bedingungen. Dabei prüfen sie regelmäßig sensorische Merkmale wie Geschmack, Geruch, Aussehen und Textur sowie die mikrobiologische Stabilität. Anschließend wird ein Sicherheitspuffer eingerechnet, damit das Produkt auch bei leichter Abweichung noch sicher ist. Dadurch liegt das MHD oft vor dem tatsächlichen Zeitpunkt, an dem ein Qualitätsverlust beginnt.
Typische Produkte mit MHD-Kennzeichnung
- Trockene Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Mehl, Zucker oder Hülsenfrüchte
- Konserven und Gläser (z. B. eingelegtes Gemüse, Suppen, Saucen)
- Süßwaren wie Schokolade, Kekse oder Bonbons
- Tiefkühlprodukte und Trockenfrüchte
Selbst nach Ablauf des MHD sind diese Produkte oft noch lange haltbar. Bei Schokolade kann sich beispielsweise ein weißlicher Belag – sogenannter Fettreif – bilden. Das sieht zwar anders aus, ist aber völlig unbedenklich und beeinflusst nur minimal den Geschmack.
Gesetzliche Vorgaben zum MHD
In Deutschland wird die Kennzeichnung des MHD durch die Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) geregelt, die auf der EU-Verordnung (Nr. 1169/2011) basiert. Sie schreibt vor, dass verpackte Lebensmittel ein MHD tragen müssen, sofern sie nicht zu den gesetzlich festgelegten Ausnahmen gehören.
Ausnahmen von der MHD-Pflicht
- Frisches Obst und Gemüse
- Backwaren, die am gleichen Tag verkauft werden
- Essig, Zucker, Salz, Wein oder Spirituosen
- Speiseeis in Einzelportionen
Die Formulierung auf der Verpackung lautet in der Regel: „Mindestens haltbar bis …“. Produkte mit einer Haltbarkeit unter drei Monaten müssen Tag und Monat angeben (z. B. mindestens haltbar bis 15.03.), länger haltbare Produkte nur Monat und Jahr (z. B. mindestens haltbar bis Ende 03/2026).
Lebensmittel dürfen auch nach Ablauf des MHD verkauft werden, solange sie noch genießbar sind. Viele Händler nehmen sie jedoch vorsorglich aus dem Sortiment – obwohl sie oft völlig einwandfrei wären.
Was ist das Verbrauchsdatum (VD)?
Das Verbrauchsdatum ist für leicht verderbliche Lebensmittel vorgeschrieben. Es markiert den letzten Tag, an dem das Produkt sicher verzehrt werden kann. Danach kann der Verzehr ein Gesundheitsrisiko darstellen, selbst wenn Aussehen und Geruch unauffällig sind.
Auf der Verpackung findest du es mit der Formulierung „Zu verbrauchen bis …“. Anders als beim MHD geht es hier nicht um Qualität, sondern um die mikrobiologische Sicherheit – also darum, dass keine gesundheitsschädlichen Keime entstehen.
Typische Produkte mit Verbrauchsdatum
- Frisches Fleisch, Hackfleisch und Geflügel
- Frischer Fisch und Meeresfrüchte
- Frische Milchprodukte wie Joghurt, Quark oder Frischmilch
- Verzehrfertige Gerichte, Salate oder Sandwiches
Nach Ablauf des Verbrauchsdatums dürfen solche Produkte weder verkauft noch verzehrt werden – das ist gesetzlich verboten. Sie können Krankheitserreger wie Salmonellen oder Listerien enthalten, die beim Verzehr gefährlich werden können.
Gesetzliche Regelungen zum Verbrauchsdatum
Das Verbrauchsdatum ist in der Lebensmittel-Informationsverordnung ebenfalls genau geregelt. Es darf ausschließlich auf Produkten verwendet werden, bei denen die mikrobiologische Stabilität kritisch ist. Das heißt: Schon kleine Temperaturabweichungen können das Produkt unsicher machen.
Wichtig ist auch die korrekte Lagerung: Auf jedem Produkt mit Verbrauchsdatum müssen Hinweise wie „bei maximal 4 °C aufbewahren“ oder „gekühlt lagern“ stehen. Wird die Kühlkette unterbrochen, verkürzt sich die Haltbarkeit erheblich.
MHD vs. VD – die wichtigsten Unterschiede im Überblick
| Aspekt | Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) | Verbrauchsdatum (VD) |
|---|---|---|
| Zweck | Garantiert Qualität bis zu diesem Datum | Garantiert Sicherheit bis zu diesem Datum |
| Formulierung | „Mindestens haltbar bis …“ | „Zu verbrauchen bis …“ |
| Nach Ablauf | Oft genießbar nach Sinnesprüfung | Nicht mehr verzehren (Gesundheitsgefahr) |
| Verkauf nach Ablauf | Erlaubt (wenn unbedenklich) | Verboten |
| Typische Produkte | Trockene oder haltbare Lebensmittel | Fleisch, Fisch, Frischprodukte |
| Lagerung | Trocken & kühl, meist ungekühlt | Unter 4 °C, Kühlkette notwendig |
Lebensmittel nach Ablauf des MHD prüfen
Wenn das MHD überschritten ist, lohnt sich ein genauer Blick, bevor du etwas wegwirfst. Viele Produkte sind noch völlig in Ordnung. Diese drei Sinne helfen dir beim Check:
- Schauen: Gibt es Schimmel, Verfärbungen oder geplatzte Verpackungen?
- Riechen: Riecht das Produkt normal oder säuerlich, muffig, faul?
- Probieren: Wenn alles gut aussieht und riecht, ein kleines Stück probieren – schmeckt es normal, ist es in Ordnung.
Wenn du unsicher bist: Im Zweifel lieber entsorgen – besonders bei tierischen Produkten.
Richtige Lagerung verlängert die Haltbarkeit
Eine gute Lagerung ist der einfachste Weg, Lebensmittel länger haltbar zu machen. Hier ein paar Tipps:
- Trockenprodukte (Mehl, Reis, Nudeln): kühl, dunkel und luftdicht aufbewahren.
- Kühlschrankprodukte: bei 4–8 °C lagern, Fleisch und Fisch ganz unten, Milchprodukte mittig.
- Gefrierschrank: –18 °C, um Nährstoffe und Frische zu erhalten.
- Reste: vollständig abkühlen lassen, in luftdichten Dosen 3–4 Tage im Kühlschrank lagern.
Eine konstante Temperatur und trockene Umgebung sind entscheidend, um Schimmel, Keime und Schädlingsbefall zu vermeiden.
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Fazit: Bewusst genießen statt verschwenden
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum – es zeigt, wie lange ein Produkt seine Qualität behält. Das Verbrauchsdatum hingegen markiert die Sicherheitsgrenze: Nach Ablauf solltest du leicht verderbliche Produkte nicht mehr essen.
Wenn du lernst, beide Angaben richtig zu deuten, kannst du viele Lebensmittel länger nutzen, Geld sparen und aktiv etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun. 💚

