Der Juni ist fast vorbei und damit auch der Pride Month, der diesen Monat kennzeichnet. Er gehört der LGBTQIA+ Community und ihren Kämpfen (auf Instagram haben wir unsere Einstellung dazu schon mit Dir geteilt).
Wir haben das zum Anlass genommen, uns zu überlegen wie inklusiv und divers wir eigentlich handeln und sprechen und haben bei uns in Sachen Heteronormativität mal genauer hingeschaut - und unsere Gender-Methode geändert.
Was der Pride Month mit Heteronormativität zu tun hat
Unsere Gesellschaft ist von Heteronormativität geprägt - einer binären Geschlechterordnung, die Hetereosexualität als den Standard definiert und nur zwei Gender kennt, von denen automatisch auf die sexuelle Orientierung, die Anziehung zu anderen Menschen und die Expression nach Außen geschlossen wird. Diese Annahme spiegelt sich auch in unserer Sprache wieder: Es wird von “sehr geehrten Damen und Herren gesprochen” und bei “Ärzten” und “Politikern” sollen alle Menschen mit inbegriffen sein.
Sprache als Abbild der Realität
Dass sich diese sprachliche Ausgrenzung auf die Realität überträgt, ist in verschiedenen Studien nachgewiesen. Wie jede andere Organisation müssen wir uns professionell mit dem Thema Sprachwandel und antidiskriminierender und inklusiver Sprache auseinandersetzen und festlegen, auf welche Weise wir Menschen adressieren wollen, ohne Diskriminierung und Stereotype zu reproduzieren. Aus unserer Sicht ist eine stete Umstellung unserer sprachlichen Unternehmenskultur und unseres Umgangs mit geschlechtlicher Identität sowie auch mit Inklusion notwendig, da wir diese Thematiken in unseren Arbeitsalltag und unsere Kommunikation mit Menschen integrieren müssen.
Retter:innen statt Retter*innen
Bislang konntest Du bei uns von Kund*innen, Partner*innen oder auch Investor*innen lesen. Das Gendersternchen drückt die sprachliche Gleichstellung aller Menschen - unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrer Geschlechtsidentität - aus, bildet Vielfalt ab, weicht traditionelle Vorstellungen von Geschlechterrollen auf und ist eine sehr gängige Variante, inklusive Sprache zu fördern. Leider hat sie einen kleinen Nachteil: Der * kann von Spracherekennungsprogrammen nur als “STERN” (aktiv vorgelesen) erkannt werden und bleibt daher für sehbeeinträchtigte und andere Personen, die Spracherkennungsprogramme nutzen, nur schwer zugänglich.
Der sogenannte Gender:Doppelpunkt ist die jüngste Form der gendergerechten Schreibweise und gilt als leser:innenfreundlicher als das Sternchen. Zudem ist er etwas inklusiver, da er von Sprachausgabeprogrammen am besten wiedergegeben werden kann, indem für den Doppelpunkt eine kurze Sprechpause eingefügt wird. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, ab jetzt den Gender:Doppelpunkt als Methode zu verwenden. Unsere alte Schreibweise wirst Du vielleicht noch eine Weile hier und da auf unseren Kanälen sehen - langfristig werden wir aber ganz zum Doppelpunkt umswitchen. Eine vollumfänglich inklusive Schreibweise gibt es leider (noch) nicht, doch hierbei handelt es sich um einen Kompromiss, mit dem wir am besten leben können.
Woran wir bei SIRPLUS derzeit noch arbeiten
Wir planen und führen interne Schulungen zu Themen wie Gendersensibilität und Antirassismus durch: Mit der Hilfe externer Expert:innen möchten wir uns weiterbilden und stetig daran arbeiten, alle Personen gleichermaßen anzusprechen und die Vielfalt geschlechtlicher Identitäten in unserem Unternehmen zu fördern. Einige Mitarbeiter:innen beraten unsere Teams immer wieder in Bezug auf diese wichtigen Themen. Eine wichtige Insprirationsquelle ist auch die LGTQIA+ Community. Auf Social Media haben wir Dir bereits Expert:innen empfohlen. Auf die unten stehenden Tipps sind wir bei unserer Recherche zum Thema gestoßen - und möchten sie Dir nicht vorenthalten.
3 Tipps für inklusivere Sprache in Deinem Alltag, an denen auch wir uns noch üben
- Statt “hey Mädels” oder “hey Jungs”, “liebe X” oder “lieber Y” ist ein “hey Leute” oder “hi X” viel angemessener, um nicht von Dir aus auf das Gender der Person zu schließen. Und frage neue - und vielleicht auch bekannte - Leute “Hey, mit welchem Pronomen darf ich Dich denn ansprechen?”, um Pronomensensibilität weiter zu normalisieren.
- Statt beim Anblick eines Eherings bei einem Mann automatisch nach der Frau zu fragen (und umgekehrt), versuch’s doch lieber mal mit “Partner:in”
- Stelle Dich auch selbst mit Deinem Namen und Deinem präferierten Pronomen vor - die äußerlich gelesene Identität entspricht vielleicht nicht der eigentlichen!
Quelle: https://www.childrensmn.org/2021/06/17/pride-month-tips-gender-neutral-language/
Zum Ende wünschen wir Dir für die letzten Juni-Tage: Happy Pride Month!